Schweizer Spitäler: So gesund waren die Finanzen 2017

Trendwende in der Versorgung - neue Strukturen sind gefragt

Das Schweizer Gesundheitswesen steht vor einer Trendwende. Die bisherigen Wachstumsstrategien funktionieren vielfach nicht mehr. Die Zukunft gehört regionalen Versorgungsnetzwerken, die sich an den Bedürfnissen der Patienten orientieren und wirtschaftlich langfristig tragbar sind.

Mit der vorliegenden Studie zur finanziellen Gesundheit von Schweizer Spitälern setzen wir uns mit den Gründen für diesen Umbruch und mit denkbaren Zukunftsentwicklungen auseinander. Wir ergänzen unsere Studienreihe seit 2011 um die siebte Ausgabe.
 

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Qualität, Patientenzentrierung und Wirtschaftlichkeit bleiben die Haupttreiber des Gesundheitswesens. Der wirtschaftliche Druck hält an. Reine stationäre Wachstumsstrategien haben ausgedient. Aus volkswirtschaftlicher Sicht ist das eine positive Entwicklung, weil sie das Prämienwachstum dämpft. Die Leistungserbringer stellt sie allerdings vor grosse Herausforderungen.

  • In der Akutsomatik zeichnet sich eine Trendwende von stationär orientierten hin zu qualitätsgetriebenen Wachstumsstrategien ab. So haben die Umsätze bei den stationären Fallzahlen 2017 erstmals stagniert. Das Umsatzvolumen der Akutspitäler wächst aktuell nur aufgrund des anhaltenden ambulanten Wachstums.
  • In der Psychiatrie entwickelt sich die Profitabilität negativ. Dies lässt angesichts des 2018 eingeführten TARPSY-Tarifs sowie des erwarteten höheren wirtschaftlichen Drucks aufhorchen.
  • In der Rehabilitation wird ein anhaltendes Mengenwachstum erwartet, während in der Alterspflege die Diversität der Angebote und die uneinheitliche Finanzierung anspruchsvolle Voraussetzungen darstellen.

Integrierte, abgestimmte Versorgungsstrukturen werden nötig, um Qualität, Patientenzentrierung und Wirtschaftlichkeit sicherzustellen. Neue Versorgungsmodelle bedingen eine Strukturbereinigung, durch welche Spitäler enger kooperieren oder sich in überregionalen Netzwerken zusammenschliessen. Das Gesundheitswesen sollte sich nicht länger an kantonalen Grenzen ausrichten; massgebend sind kantonsübergreifende Versorgungsregionen.

Eine der grössten Herausforderungen für Schweizer Spitäler in den nächsten fünf Jahren ist der verschärfte Wettbewerb: Der Markt ist gesättigt. Also wird sich der Wettbewerb um Patienten und damit um Ärzte und Zuweiser verschärfen.

André Zemp, Spitaldirektor der Zürcher Stadtspitäler Triemli und Waid

Eine Kooperation bzw. das Anbieten einer integrierten Versorgung ist die intensivste Form der Zusammenarbeit zwischen zwei Institutionen. Die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Kooperation sind gemeinsame Grundwerte und Philosophien, die sowohl vom Management als auch von der Belegschaft geteilt und gelebt werden.

Dr. Gianni Roberto Rossi, CEO Rehaklinik Bellikon


Eine optimale Verzahnung von Akutsomatik und Rehabilitation wird durch gegenseitig abgestimmte Prozesse und durch eine integrierte Versorgung aus einer Hand erreicht. Dabei ist es zentral, dass der Patient die integrierte Versorgung aktiv erlebt und auch wahrnimmt.

Katja Bruni, Direktorin Pflege und MTTB a.i. UniversitätsSpital Zürich

Der Alters- und Pflegeheimmarkt wird zwar fragmentiert bleiben, aber ich gehe davon aus, dass es in Zukunft innovative Modelle des Wohnens und der Zusammenarbeit geben wird. Wichtig dafür sind Anreize, um innovativ zu sein. Unternehmerisches Handeln muss auch innerhalb des gemeinnützigen Zwecks unterstützt werden.

Alard du Bois-Reymond, CEO Thurvita AG


Interaktive Studienergebnisse

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Philip Sommer

Philip Sommer

Partner, Leiter Beratung Gesundheitswesen, PwC Switzerland

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Patrick Schwendener, CFA

Patrick Schwendener, CFA

Managing Director, Leiter Deals Gesundheitswesen, PwC Switzerland

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