Blogserie: Digital Upskilling im Gesundheitswesen

Teil 1: Behandlungsarten im Wandel

David Roman
Partner, Digitale Transformation Gesundheitswesen, PwC Switzerland

Gian-Andrea Degen
Senior Consultant, Beratung Gesundheitswesen, PwC Switzerland

Jeremy Wikler
Senior Manager, Technology Change and Adoption, PwC Switzerland

Patient:innen stehen wieder mehr im Mittelpunkt der medizinischen Behandlung (siehe PwC-Publikation zu «Value-based Healthcare»). Dass sie zu einer hybriden Versorgung tendieren, hat zur Folge, dass die Leistungserbringer zunehmend massgeschneiderte, an die Patientenwünsche ausgerichtete Behandlungsarten anbieten müssen, sowohl stationär als auch hybrid. Leistungserbringer sollten daher mittel- bis langfristig zu einem hybriden Geschäftsmodell wechseln, um ihre Leistungen sowohl vor Ort als auch aus der Ferne anbieten zu können.

Digitalisierung als Hürdenlauf

In diesem Wandel spielt die Digitalisierung eine zentrale Rolle. Die Weiterentwicklung des Gesundheitswesens setzt eine digitale Transformation voraus, damit sich die Lücken in der Gesundheitsversorgung schliessen lassen. Dabei gilt die digitale Weiterbildung von Fachkräften als Schlüssel zu besseren Ergebnissen in der Patientenversorgung.

Aus Erfahrung mit derartigen Transformationsstrategien wissen wir, dass die Akteure primär in Applikationen denken und den erhofften Return on Investment oft nicht erzielen. Eine digitale Transformation ist im Wesentlichen ein Projekt von Wandel und Prozessen – und erst in zweiter Linie ein IT-Vorhaben. Der Fachkräftemangel im IT-Bereich, mangelnde Priorisierung der Digitalisierung in den Spitälern und regulatorische Faktoren (u. a. im Tarifwesen)  tragen zusätzlich dazu bei, dass die Digitalisierung nur schleppend vorankommt. In vielen Spitälern konzentriert sich das Management zu wenig auf die Digitalisierung und die technologischen Fähigkeiten. Das hat wiederum zur Folge, dass das Potenzial digitaler Tools nicht oder nicht voll ausgeschöpft wird.

Es zeichnet sich derzeit Frust bei den Beteiligten ab – und die Resistenz, die neuen digitalen Möglichkeiten zu nutzen. Das kann primär darin begründet liegen, dass das Fachwissen für die Verwendung neuer digitaler Werkzeuge und Systeme fehlt oder dass die Technologien ungenügend auf das Gesundheitswesen ausgerichtet sind. Damit bleiben die gewünschte Effizienz und Effektivität bei der Patientenversorgung abermals aus. Zudem lassen die vollen Agenden der Fachkräfte nur wenig Zeit für Aus- und Weiterbildung in Digitalisierungsthemen zu. 

Die Zeit ist reif

Digitales Upskilling kann wesentlich dazu beitragen, eine Digitalisierungsstrategie erfolgreich zu implementieren und im Spitalkontext nachhaltig weiterzuentwickeln. Dabei geht es um viel mehr als um das Erlernen einzelner Funktionen einer Anwendung. Massgeblich für den Erfolg verantwortlich sind die organisationsspezifische Kultur und deren Wandel. Beides ermöglicht den Mitarbeitenden ein fundamentales Umdenken.

Es ist daher an der Zeit, Mitarbeitende mit direktem Patientenkontakt – sei es in der Administration oder in der Führung – mit digitalem Upskilling zu schulen. So tragen sie den digitalen Wandel ihrer Organisation mit. Dazu empfehlen wir einen holistischen Ansatz, damit das medizinische Personal mit den wichtigsten Technologien vertraut wird. Die Mitarbeitenden zusätzlich für neue Tools wie Chatbots, maschinelles Lernen, Apps oder das Internet der Dinge zu sensibilisieren, kann das Verständnis und das Vertrauen in neuartige Technologien weiter fördern. Ein solcher Ansatz hilft mit, die Patientenversorgung und -zufriedenheit zu verbessern.


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