Die Spitallandschaft im Spannungsfeld von Pandemie und Zukunft

Schweizer Spitäler: So gesund waren die Finanzen 2020

Schweizer Spitäler: So gesund waren die Finanzen 2020
  • Oktober 24, 2021
nur 28%

der Akutspitäler weisen 2020 ein positives Jahresergebnis aus

- 4.2%

Umsatzeinbussen gegenüber dem Vorjahr im stationären Bereich

1.3-1.5

Mrd.CHF, Darauf belief sich der Bruttogesamtschaden, den die Pandemie 2020 angerichtet hat

Belastungstest bestanden

Einzigartig – so liesse sich das Finanzjahr 2020 für Schweizer Spitäler wohl am besten beschreiben. Noch nie mussten sie so flexibel denken und so agil handeln. Diesen Belastungstest hat das Schweizer Gesundheitswesen vor allem dank des Einsatzes seiner Mitarbeitenden heil überstanden.

Mit der vorliegenden Studie möchten wir gemeinsam darüber nachdenken, was das Gesundheitssystem aus der Krise lernen kann. Die Folgen der Pandemie verdeutlichen die Wichtigkeit finanzieller Zielwerte und einer ausreichenden Ertragskraft in normalen Jahren, um eine Krisenzeit zu meistern. Alte Themen wie der Fachkräftemangel bleiben dominant. Neue Anforderungen an Versorgungsstrukturen, Behandlungsqualität und Digitalisierungsgrad beschleunigen die Transformation. Mit diesem zehnten Porträt über die Finanzen von Schweizer Spitälern ergänzen wir unsere Reihe um die Jubiläumsausgabe.

Was wir aus der Pandemie lernen

Die Pandemie hat gezeigt: Finanzielle Lösungen für Mehrkosten und Umsatzeinbussen müssen die Gesundheitsakteurinnen und -Akteure gemeinsam mit den Kantonen, Bund und Versicherern finden. Die Digitalisierung bietet ein starkes Momentum, gerade für Bereiche wie Kommunikation mit Patientinnen und Patienten, Zuweisenden und Mitarbeitenden.

Schmerzhafter Gesamtschaden

Bedingt durch die Pandemie mussten Schweizer Spitäler und Kliniken im Berichtsjahr 2020 einen finanziellen Gesamtschaden (vor Kantonsbeiträgen) von 1.3 Mrd. CHF bis 1.5 Mrd. CHF hinnehmen. Die Leistungserbringer gerieten ertragsseitig stark unter Druck. Die Akutsomatik verzeichnete durch das Verbot der elektiven Eingriffe im Frühjahr 2020 einen starken Umsatzrückgang.

Profitabilität eingebrochen

Nur 28% der untersuchten Akutspitäler wiesen für 2020 ein positives Jahresergebnis aus; für 2019 waren es noch 60%. COVID-19 hat klargestellt: Finanzielle Zielwerte und eine ausreichende Ertragskraft in normalen Jahren sind zentral, um Reserven für schwierige Jahre aufzubauen und Krisen eigenständig zu meistern. Schweizer Spitäler sollten aus eigener Ertragskraft überlebensfähig sein.

Wertvolle Kommentare aus der Gesundheitsbranche

Lukas Engelberger, Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz
«Aktuell befinden wir uns im Szenario Pandemie. In Zukunft sollten wir jedoch verschiedene Szenarien durchdenken und in der langfristigen Gesundheitsversorgung flexibler werden.»

Lukas Engelberger
Präsident der kantonalen Gesundheitsdirektorenkonferenz

Philomena Colatrella, Vorsitzende der Konzernleitung der CSS-Versicherungen
«Wir müssen das Leistungsangebot von Zusatzversicherungen viel dynamischer gestalten.»

Philomena Colatrella
Vorsitzende der Konzernleitung der CSS-Versicherungen

Simon Hölzer, CEO der SwissDRG AG
«Die Richtung stimmt. Das DRG-System hat sich bewährt. ebenso die Ansätze von TARPSY. Tendenziell sollte im ambulanten Bereich von der Vergütungsseite her mehr pauschalisiert werden.»

Simon Hölzer
CEO der SwissDRG AG

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Philip Sommer

Philip Sommer

Partner, Leiter Beratung Gesundheitswesen, PwC Switzerland

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Patrick Schwendener, CFA

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