Global Digital Trust Insights Survey 2026

Schweizer Unternehmen investieren mehr in Cybersicherheit, aber noch nicht genug

  • Press Release
  • 05/11/25

  • 52 % der befragten Firmen erhöhen ihre Ausgaben, weltweit sind es 60 %
  • Die grössten Hürden bei KI in der Cyberabwehr sind unklare Risikobereitschaft, Fachkräftemangel und Wissenslücken
  • Durch Quantencomputing ermöglichte Angriffe werden zunehmend als Risiko für Cyberangriffe gewertet, doch nur 11 % der hiesigen Unternehmen sind vorbereitet 

Zürich, 5. November 2025 – Angesichts geopolitischer Spannungen und rasanten technologischen Wandels erhöhen Schweizer Unternehmen ihre Investitionen in Cybersicherheit – allerdings bleiben sie im internationalen Vergleich zurück. Die neue PwC-Studie «Global Digital Trust Insights 2026» gibt Einblick in die Cybersecurity-Strategien hiesiger Firmen und zeigt auf, wo es Handlungsbedarf gibt.

«Nur die Hälfte der Schweizer Unternehmen gibt mehr Geld für ihre Cybersicherheit aus – das ist zu wenig, gerade weil Cyberkriminelle kontinuierlich investieren. Vor allem kleinere Unternehmen und besonders gefährdete Sektoren wie das Gesundheitswesen sowie kritische Infrastrukturen sind weiterhin anfällig», erklärt Urs Küderli, Partner und Leiter Cybersecurity und Privacy bei PwC Schweiz. In Technologie zu investieren, reiche nicht aus. Um die Resilienz nachhaltig zu steigern, brauche es klare Governance, Prozesse und einen risikogesteuerten Ansatz, betont Küderli.

Schweizer Unternehmen modernisieren – doch Lücken bleiben
Als Hauptgrund für höhere Cyberinvestitionen nennen 56 % der befragten Firmen in der Schweiz technologische Modernisierung – deutlich mehr als im weltweiten Durchschnitt von 41 %. Doch es mangelt vielfach an umfassender Risikoquantifizierung und unternehmensweiter Integration und Steuerung. Nur wenige Unternehmen analysieren die finanziellen und teilweise rechtlichen Folgen von Cyberrisiken sorgfältig, sodass die Mittel häufig unausgewogen zwischen Prävention und Reaktion verteilt werden.

Im Bereich Sicherheitsschulungen setzen rund die Hälfte der Schweizer Unternehmen auf Automatisierung und Upskilling. Auch beim Einsatz KI-gestützter Lerninstrumente hinkt die Schweiz mit 34 % deutlich dem globalen Schnitt von 53 % her. International ähnliche Herausforderungen beim Einsatz von KI in der Cyberabwehr sind vor allem Fragen der Governance und des Risikomanagements – weniger technische Hürden. Dies gaben 43 % der Befragten an. Entsprechend sind eine konsequente Ausrichtung auf klare Governance-Regeln und der Abbau von Kontrolllücken sehr wichtig, um das KI-Potenzial sicher und effektiv nutzen zu können.

Quantencomputing-Vorbereitung – ein unterschätztes Risiko
Während Unternehmen weltweit sich immer stärker auf die Risiken des Quantencomputings vorbereiten, sind sie in der Schweiz eher zurückhaltend. Nur 11 % der hiesigen Unternehmen sind darauf vorbereitet, während 40 % sich noch in der Erkundungsphase befinden. Die Sicherheit sensibler und schützenswerter Daten ist somit langfristig in Gefahr, wenn in Zukunft Quantencomputer Verschlüsselungen knacken und Cyber-Kriminelle Daten sammeln können, um spätere Angriffe durchzuführen.

«Quantum ist näher, als viele denken. Schweizer Firmen sind erheblichen Risiken ausgesetzt, wenn sie jetzt nicht handeln,» warnt Johannes Dohren, Head of Cyber Resilience and Defense bei PwC Schweiz. Er rät Unternehmen mit einer Art Inventar zu starten: Welche Daten sind langfristig schützenswert, wo werden Daten verschlüsselt, welche Algorithmen werden eingesetzt. Dieser erste Schritt ermöglicht eine Risikoabschätzung und die Entwicklung einer Schutzstrategie für die kommenden Jahre.

Empfehlungen für Schweizer Organisationen:

  • Cybersicherheit sollte als strategischer Faktor für ein nachhaltig erfolgreiches Geschäftsumfeld behandelt werden – und nicht nur als Kostenfaktor oder Technologieproblem.
  • Die Risiko-, Daten- und KI-Governance sollte gestärkt werden, um Sicherheit und Innovation zu verbinden.
  • Chief Information Security Officer sollten als Partner in Transformation, Wertschöpfung und Wertsicherung eingebunden werden.
  • KI- und Quantum-Risiken jetzt angehen, um zukünftige Gefahren abzufedern.

Über die Umfrage 
Die Global Digital Trust Insights Survey erfasst die Ansichten von Führungskräften zu den Herausforderungen und Chancen bei der Verbesserung und Umgestaltung der Cybersicherheit in Unternehmen in den nächsten zwölf Monaten. Dazu wurden 3900 Unternehmen in 72 Ländern befragt (62 davon aus der Schweiz). Ein Viertel der befragten Unternehmen erwirtschaften einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Dollar. 

Global Digital Trust Insights Survey 2026

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