1. Nachfolgeplanung
Die Nachfolgeregelung gehört zu den schwierigsten Schlüsselaufgaben. Hier laufen Familie, Ökonomie und Emotionen zusammen. Familienunternehmen gewichten Massnahmen mit direkter Kostenwirkung stärker als solche mit strategischem Ausmass. Der begrenzte Markt in der Schweiz und die verstärkte Orientierung am Ausland gestalten die Nachfolge anspruchsvoll. 45% der befragten Unternehmen haben bisher keine Nachfolgeregelung und nur 12% schaffen es, bis zur dritten Generation bestehen zu bleiben.
2. Innovation
Der Pioniergeist hat in Familienunternehmen oft unternehmerische Tradition. Die Innovation ist für Familienunternehmen ein Instrument, auf marktbestimmende Trends, technologische Entwicklungen und neue Geschäftsmodelle zu reagieren. Weil sie sich dabei an ihren Kunden und Mitarbeitern ausrichten, treiben sie ihre Weiterentwicklung voran. 65% der Befragten erachten es als zentrale Aufgabe, Innovationen im Unternehmen in den kommenden fünf Jahren umzusetzen.
3. Digitalisierung
62% der befragten Schweizer Familienbetriebe erkennen den Mehrwert der Digitalisierung und haben konkrete Massnahmen im Köcher. Gut die Hälfte sieht das Thema in der Strategie und der Unternehmenskultur gut verankert. Trotzdem kommen in KMU interne Prozesse und die Weiterbildung der digitalen Kompetenzen vor der Kundeninvolvierung. Berechtigterweise, denn eine Neukonzeption des Geschäftsmodells ist hier weitaus bahnbrechender als diejenige der Prozesse.
4. Professionalisierung
Familienbetriebe tun sich mit der Professionalisierung schwer und kommen langsamer voran als aktionärsgeführte Unternehmen. Denn in der Professionalisierung kommt eines ihrer Charakteristika ins Spiel: die Familie selbst. Die Umsetzung passender Massnahmen ist deshalb komplexer, persönlicher und bei Misserfolg folgenschwerer. 44% der Befragten sehen es als absolut notwendig, ihr Unternehmen weiter zu professionalisieren. Drei von fünf würden dafür einen externen Experten beauftragen.
5. Kompetenzen
Familienunternehmen sind als Nischenplayer besonders auf die Expertise und das Fachwissen hochqualifizierter Mitarbeiter angewiesen. Trotzdem hält der War for Talents ungebrochen an. Gut die Hälfte der Studienteilnehmer sieht es als Kernkompetenz, die besten Talente zu rekrutieren und an ihr Unternehmen zu binden. Das Renommee, eine hohe Loyalität zur Firma und eine geradlinige Führung kommen den Familienunternehmen dabei zugute.
6. Finanzen
Familienunternehmen sind mit hohen Eigenkapitalquoten und stattlichen Margen finanziell gemeinhin solide abgestützt. So können sie mehr Mittel reinvestieren, die Eigenkapitalquote weiter erhöhen und Rücklagen bilden. Das erlaubt antizyklisches Investieren oder Akquirieren. 83% der Schweizer Familienunternehmen bevorzugen eigenes Kapital, um ihr Wachstum zu finanzieren.
7. Cybersicherheit
Die Abhängigkeit von digitalen Technologien und die Gefahren aus der virtuellen Welt sind über die letzten Jahre exponentiell gestiegen. Ein Unternehmen muss seine Existenz und damit die hauseigenen Daten sowie digitalen Plattformen schützen. Leider fehlt auf Führungsebene ein ausgeprägtes Bewusstsein für Cyberrisiken. 50% der befragten Familienunternehmen erachten sich für die Abwehr von Datenschutzverletzungen oder Cyberattacken ungenügend gewappnet.
8. Family Governance
Die Familienmitglieder gelten als Grundpfeiler und gleichzeitig als Hauptrisiko eines Betriebs in Familienhand. So organisieren sich immer mehr Inhaberfamilien strukturiert und halten Regeln für die internen Verhältnisse fest. In der Schweiz unterhalten nur 15% der Familienbetriebe eine Familienverfassung. Darum haben wir in unserer Studie einen Schwerpunkt auf die Family Governance gesetzt.