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Norbert Kühnis
Leiter Familienunternehmen und KMU, Mitglied der Geschäftsleitung, PwC Schweiz
Die Schweiz konnte den ersten Platz auf dem Standortranking von PwC Global für Familienunternehmen erfolgreich verteidigen. Mit dem EMEA Private Business Attractiveness Index analysiert PwC Global zum zweiten Jahr in Folge den Wirtschaftsraum Europa-Arabien-Afrika (EMEA) hinsichtlich der Rahmenbedingungen für Familienunternehmen. Die Schweiz besteigt gleich in mehreren Kategorien das Podest.
Jedes Familienunternehmen ist einzigartig. Und doch haben sie viele gemeinsame Bedürfnisse, unabhängig von Grösse, Umsatz oder Standort. Damit sie erfolgreich wirtschaften und nachhaltig planen können, brauchen sie ein faires und berechenbares Steuer- und Regulierungssystem sowie einen ausreichend grossen Pool an qualifizierten Arbeitskräften. Diese und weitere Faktoren bestimmen die relative Attraktivität eines Landes als Standort für die Tätigkeit und das Wachstum von Familienunternehmen.
Zum zweiten Mal in Folge veröffentlicht der «EMEA Private Business Attractiveness Index» das Ranking von 33 EMEA-Ländern hinsichtlich ihrer Attraktivität anhand von 51 Kriterien in den unten stehenden acht Kategorien. Als Informationsgrundlage zieht der Index glaubwürdige, öffentlich zugängliche Quellen heran, welche die konkreten Aktivitäten in jedem Land sowohl quantitativ als auch qualitativ messen. Zum ersten Mal hat PwC in dem diesjährigen Index die Kategorie «Startup-Ökosystem» separat erhoben und ausgewertet.
Unser «EMEA Private Business Attractiveness Index» liefert Führungskräften aus Privatwirtschaft, Vertreter:innen der öffentlichen Hand und politischen Entscheidungstragenden Anhaltspunkte dafür, wie sie die Attraktivität ihres Landes als Standort für Familienunternehmen verbessern und dadurch Wirtschaftswachstum und -dynamik anregen können. Gerade für die Schweizer Wirtschaft, deren Rückgrat KMUs und Familienunternehmen darstellen, gelten solche Hinweise nicht nur als willkommener Gradmesser, sondern als wertvolle Informationsgrundlage.
«Unser Index zeigt, dass sich die Attraktivität eines Standorts für Familienunternehmen nicht auf eine oder zwei Eigenschaften reduzieren lässt. Vielmehr braucht es eine gute Balance zwischen allen Faktoren, von den Kompetenzen über ESG bis zur Infrastruktur.»
Die Schweiz führt das Gesamtranking über alle Kategorien vor Grossbritannien und Schweden an (vgl. Abbildung 1). Unserem Land scheint es also nachhaltig zu gelingen, die für Familienunternehmen relevanten Umfeldfaktoren für Prosperität und Fortbestand langfristig optimal auszugestalten.
Abbildung 1: Die Schweiz trägt mit vier weiteren Ländern mit über 60 Indexpunkten das Prädikat «führend».
Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) rücken insgesamt stärker in den Fokus der untersuchten Länder. In dieser Kategorie hat der Index die nationale Verantwortung für Themen wie Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen, geschlechtsspezifische Lohnunterschiede, Pressefreiheit und Vertrauen in die Regierung unter die Lupe genommen. Es erstaunt nicht, dass die Schweiz beim ESG-Verhalten an der Spitze steht. Beim Vertrauen in die Regierung als Unterkategorie geniesst sie den höchsten Vertrauensbonus überhaupt. Auch die Kategorie «Bildung, Fachkenntnisse und Talente» führt die Schweiz mit der niedrigsten Arbeitslosenquote, überdurchschnittlich vielen Schulabschlüssen und einer quasi inexistenten Jugendarbeitslosigkeit unbestritten an.
«Ein solides Bildungssystem, qualifizierte Fachkräfte und ein beinahe unerschütterliches Vertrauen in öffentliche Institutionen sind seit jeher Alleinstellungsmerkmale des Werkplatzes Schweiz.»
Der Zugang zu Technologie ist in den meisten Ländern auch im zweiten Erhebungsjahr hoch, wobei sich die führenden Länder auf die Widerstandsfähigkeit ihrer Cyber- und Lieferketteninfrastruktur konzentrieren. Bei der Cybersicherheit bewegt sich die Schweiz im Index-Ranking im hinteren Drittel (Rang 24). Dieses Resultat deckt sich mit Erkenntnissen anderer internationaler Studien. Der Aufholbedarf ist hierzulande nicht unbekannt, immerhin geht es insbesondere um den Schutz der kritischen Infrastruktur und des Wirtschaftsstandorts. In der «25th Annual CEO Survey» von PwC führt Cybersicherheit das Sorgenbarometer mit 100% der Nennungen an.
«Schweizer Unternehmen können es sich schlicht nicht leisten, Cyber-Risiken als Geschäftsrisiken zu ignorieren. Gerade im Bereich der Widerstandsfähigkeit (Resilienz) gegen Cyberattacken besteht grosser Nachholbedarf.»
In der neuen Index-Kategorie «Startup-Ökosystem» steht die Schweiz auf dem Bronze-Podest und geht als Siegerin aus dem Innovationsindex hervor. Dieser bildet eine aggregierte Messung von 81 Indikatoren für die Innovationsfähigkeit eines Landes ab und orientiert sich am Global Innovation Index 2021. Damit bietet die Kennzahl eine gute Grössenordnung für die Attraktivität eines Standorts für unternehmerische Betriebe. Länder, die in der neuen Kategorie am besten abschneiden, haben in der Regel einen hohen Anteil an Startups, insbesondere an solchen, die von Frauen gegründet wurden.
«Der hohe Innovationsgrad von Schweizer Familienunternehmen gehört zu deren DNA. Denn sie wissen, dass sie innovativer und agiler sein müssen, um in einem Land mit beschränkten Ressourcen und hohen Kosten langfristig zu bestehen.»
Für Wachstum und Expansion brauchen privatwirtschaftliche Organisationen optimale Bedingungen. Diese erhöhen die Prosperität eines Landes und damit das durchschnittliche Wohlergehen der Menschen, die darin leben. Der «EMEA Private Business Attractiveness Index» zeigt auf, dass BIP pro Kopf und Index-Ranking korrelieren – und welche Bereiche sich verbessern lassen.
Die zweite Ausgabe dieses Rankings weist die Schweiz erneut als Musterschülerin aus. Doch obwohl vieles gut ist, bleibt dennoch viel zu tun. Wir von PwC Schweiz möchten dazu beitragen, dass wir diese Aufgaben gemeinsam meistern – Schulter an Schulter mit anderen Wirtschaftsakteuren und Ökosystempartnern, politischen Entscheidungstragenden und Verantwortlichen der öffentlichen Hand. Und natürlich gemeinsam mit der aktuellen und kommenden Generation unserer starken Schweizer Familienunternehmen.
Der «EMEA Private Business Attractiveness Index» analysiert die relative Attraktivität des Geschäftsumfelds von Familienunternehmen.
#social#
Norbert Kühnis
Partner and Leader Family Business & SMEs, PwC Switzerland
Tel.: +41 58 792 63 63