Der Bundesrat hat am 21. September 2018 entschieden, die AHV- und IV-Renten zum 1. Januar 2019 anzuheben. Alle zwei Jahre wird basierend auf einem Mix aus Preis- und Lohnindex (Rentenindex) geprüft, ob eine Anpassung angezeigt ist. Für viele Grenzwerte in den Schweizer Sozialversicherungen stellt die AHV-Rente die Grundlage dar. Hier finden Sie die Neuerungen und Konsequenzen auf einen Blick.
Hintergrund
Die AHV/IV-Renten werden zum 1. Januar 2019 leicht angehoben. Damit sich die AHV-Renten an der Kaufkraft orientieren, werden Lohn- und Preisindex je hälftig herbeigezogen. Die Löhne sind in den letzten zwei Jahren vor der Anpassung leicht stärker angestiegen, als die Preise gefallen sind. Deshalb wurden die Renten nun geringfügig angehoben. Die detaillierten Auswirkungen dieser Erhöhung sehen Sie in den nachfolgenden Tabellen.
Anpassungen in der AHV/IV
AHV/IV | Wert bis 31.12.2018 |
Wert ab 01.01.2019 |
Minimale AHV/IV-Rente |
CHF 1’175 |
CHF 1’185 |
Maximale AHV/IV-Rente |
CHF 2’350 |
CHF 2’370 |
Rentenmaximum Ehepaare |
CHF 3’525 |
CHF 3’555 |
Hilflosenentschädigung AHV Leicht (zu Hause) Mittel Schwer |
CHF 235 CHF 588 CHF 940 |
CHF 237 CHF 593 CHF 948 |
Hilflosenentschädigung IV (Heim) Leicht Mittel Schwer |
CHF 118 CHF 294 CHF 470 |
CHF 119 CHF 296 CHF 474 |
Hilflosenentschädigung IV (Home) Leicht Mittel Schwer |
CHF 470 CHF 1’175 CHF 1’880 |
CHF 474 CHF 1’185 CHF 1’896 |
Ergänzungsleistungen zu AHV/IV Für Alleinstehende Für Ehepaare Für Waisen |
CHF 19’290 CHF 28’935 CHF 10’080 |
CHF 19’450 CHF 29’175 CHF 10’170 |
Die Hilflosenentschädigung, Assistenzbeiträge und Intensivpflegezuschläge für Minderjährige, die zu Hause betreut werden, ändern ebenfalls. Auch die jährlichen Mindestbeiträge an die AHV werden konsequenterweise leicht angehoben.
Konsequenzen für Familienzulagen
Bei den Familienzulagen führt die Anhebung der AHV/IV-Renten dazu, dass das Mindesteinkommen für den Anspruch auf Familienzulagen leicht erhöht wurde. Dasselbe gilt für das Maximaleinkommen, das ein Kind erzielen darf, um dennoch Anspruch auf eine Ausbildungszulage auszulösen.
Familienzulage |
Wert bis 31.12.2018 |
Wert ab 01.01.2019 |
Mindesteinkommen Elternteil |
CHF 7’050 |
CHF 7’110 |
Maximaleinkommen Kind |
CHF 28’200 |
CHF 28’440
|
Auswirkungen auf die berufliche Vorsorge
In der beruflichen Vorsorge ändern sämtliche Grenzbeträge. Diese werden in Prozenten der jährlichen AHV-Maximalrente berechnet.
BVG |
Wert bis 31.12.2018 |
Wert ab 01.01.2019 |
Obergrenze Jahreslohn |
CHF 84’600 |
CHF 85’320 |
Koordinationsabzug |
CHF 24’675 |
CHF 24’885 |
Mindestjahreslohn |
CHF 21’150 |
CHF 21’330 |
Minimaler koordinierter Lohn |
CHF 3’525 |
CHF 3’555 |
Maximaler BVG-Jahreslohn |
CHF 846’000 |
CHF 853’200 |
Folgen für die dritte Säule
Auch die jährliche Steuerabzugsberechtigung für Beiträge an anerkannte Vorsorgeformen wird als prozentualer Anteil der jährlichen AHV-Maximalrente berechnet. Deshalb müssen auch sie auf den 1. Januar 2019 angepasst werden. Die Grenzwerte für die sinkende Beitragsskala für Selbstständigerwerbende werden genauso leicht nach oben korrigiert.
Säule 3a |
Wert bis 31.12.2018 |
Wert ab 01.01.2019 |
BVG-versichert |
CHF 6’768 |
CHF 6’826 |
nicht BVG-versichert |
CHF 33’840 |
CHF 34’128 |
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bundesrat hat aufgrund der Beurteilung des Rentenindex entschieden, die AHV- und IV-Renten zum 1.1.2019 geringfügig anzuheben.
- Die Anhebung der Renten hat weitreichende Auswirkungen auf verschiedene Grenzbeträge im Sozialversicherungsrecht.
- Lohnbuchhalter sind gefordert, um sicherzustellen, dass die Lohnsoftware den neuen Rahmenbedingungen gerecht wird.