2020 GIPS® Standards: Mehr Transparenz bei Anlagerenditen

Dimitri Senik Leader Investor Trust Services, PwC Switzerland 10 Okt 2019

Die neue Version der Global Investment Performance Standards (GIPS®) tritt per 1. Januar 2020 in Kraft und führt ein erweitertes und verbessertes Selbstregulierungs-Framework für die Darstellung der Anlageperformance von Vermögensverwaltern, Managern der Kollektivanlagen und Investoren ein.
Entwicklung und Verbreitung der GIPS-Standards

Global Investment Performance Standards (GIPS) sind international anerkannte Richtlinien für eine einheitliche Messung und transparente Präsentation der Anlageperformance der Vermögensverwalter gegenüber potenziellen Investoren. Die GIPS-Standards werden vom CFA Institute administriert. In der Schweiz fungiert die Swiss Funds & Asset Management Association (SFAMA) als Sponsor der GIPS-Standards. Die GIPS-Standards wurden 1999 eingeführt und seither mehrfach überarbeitet. Die aktuell gültige Version 2010 der GIPS-Standards wird nun durch die soeben publizierte Version 2020 ersetzt, die Anfang 2020 in Kraft tritt (https://www.cfainstitute.org/ethics/codes/gips-standards).

In der Schweiz erklärten per Ende 2018 insgesamt 36 Institute die Übereinstimmung mit den GIPS-Standards, wobei die Schweiz gemessen an der Anzahl der GIPS-konformen Institute weltweit auf dem 4. Platz steht (Quelle: CFA Institute). Einige weitere Institute, die durch diese Statistiken nicht erfasst sind, befinden sich noch im Prozess der Einführung der GIPS-Compliance.

Die GIPS-Standards füllen die regulatorische Lücke bzgl. Performancedarstellung und bringen folgende Vorteile für Investoren:

  • Sicherheit, dass die Anlageperformance nach einer standardisierten Methodik berechnet wird – also Erhöhung der Vergleichbarkeit der Performance verschiedener Vermögensverwalter
  • Sicherheit, dass nur tatsächlich erzielte und keine simulierte Performance präsentiert wird
  • Sicherheit, dass Vermögensverwalter nicht nur ihre besten Portfolios oder nur selektive Zeitperioden mit guter Performance zeigen
  • Höhere Transparenz und ausführlicherer Inhalt der Performance-Berichterstattung
Neuerungen in den GIPS-Standards 2020

Die Version 2020 der GIPS-Standards bringt viele Neuerungen, zum Beispiel:

  • Das GIPS-Regelwerk wird in drei separate Standards aufgeteilt: Standards für Vermögensverwalter, Standards für Asset Owners und Standards für Verifiers.
  • Das GIPS-Reporting für Composites wird inhaltlich verbessert. Für Kollektivanlagen wird ein neues vereinfachtes Reporting-Format eingeführt.
  • Bisher war es nur für Private Equity-Anlageportfolios möglich, eine geldgewichtete Rendite (Money-Weighted Return – MWR) zu präsentieren. Die GIPS-Standards 2020 erweitern diese Option auf alle Arten von Anlageportfolios, wenn sie bestimmte Kriterien erfüllen.
  • Die bisherigen anlageklassenspezifischen GIPS-Bestimmungen werden (mit wenigen Ausnahmen für die Immobilienanlagen) abgeschafft und in die allgemein gültigen Richtlinien überführt.
Fazit

Die Einführung der GIPS-Standards 2020 stellt die grösste Überarbeitung des GIPS-Regelwerks seit 2010 dar und soll verstärkt zur weiteren Erhöhung der Transparenz bei der Darstellung der Anlageperformance für Investoren beitragen.

Lesen Sie den kompletten Artikel, welcher im B2B Schweizer Magazin für Kollektive Investments und Vorsorge-Lösungen im September 2019 erschienen ist (www.b2b-magazin.ch). 

 

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Dimitri Senik

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