Die Führung von Schweizer Spitälern 2017 – Erkenntnisse aus der Analyse von Geschäftsleitungen und Direktionspositionen

12 Jul 2018

Die Ansprüche an die obersten Führungsebenen von Spitälern steigen mit der wachsenden Wettbewerbsintensität. Heute ist es zentral, dass sich ein Spital mit bedürfnisgerechten, hochwertigen Angeboten im Markt positioniert und sich im Kampf um die besten Fachkräfte als attraktiver Arbeitgeber beweist. Damit ein Spital nachhaltig erfolgreich bleibt, ist also die gesamte Führungsetage gefordert, und zwar sowohl die Spitaldirektion als auch die Geschäftsleitung.

Die Spitalführung in akutsomatischen Spitälern haben wir von PwC erstmals 2016 mit den Kennzahlen von 2015 durchleuchtet. Die vorliegende zweite und erweiterte Ausgabe dieser Untersuchung enthält neben neuesten Erkenntnissen über die Akutsomatik eine detaillierte Analyse der Sparten Psychiatrie und Rehabilitation.

Die Geschäftsleitungen der Schweizer Spitäler im Wandel

Mit dieser jüngsten Studie möchten wir aufzeigen, wie die Geschäftsleitungen hinsichtlich Anzahl und Art der Mitglieder aufgestellt sind, worin sie sich gleichen oder unterscheiden.

Die Geschäftsleitung eines Schweizer Spitals besteht im Schnitt aus sechs Personen. Die Akutspitäler zählen am meisten Geschäftsleitungsmitglieder. Die Pflege ist mehrheitlich in der Geschäftsleitung vertreten, insbesondere in den grösseren Institutionen. Der Frauenanteil in der operativen Führung beträgt rund 30 %. Aufgrund der sich verändernden Anforderungen werden künftig auch neue Kompetenzen in den Geschäftsleitungen (zum Beispiel CTO) gefragt sein. Diese Entwicklung werden wir weiterverfolgen.

Abbildung 1: Anzahl der Geschäftsleitungsmitglieder

Der typische Spitaldirektor in den Schweizer Spitälern

Weiter stellen wir die typischen Eigenschaften von Spitaldirektorinnen und Spitaldirektoren in Akutsomatik, Psychiatrie und Rehabilitation vor, evaluieren die Fluktuationsrate sowie die Amtsdauer, und wir gehen dem Stellenwert der Branchenerfahrung auf den Grund. Schliesslich widmen wir uns der Rolle der Frauen sowohl in der Geschäftsleitung als auch in der Direktion.

Der Spitaldirektor ist in der Regel männlich (Frauenanteil bei Spitaldirektoren 15 %), 45 bis 55 Jahre alt und seit zirka sechs Jahren im Amt. Er ist entweder ausgebildeter Wirtschaftswissenschafter oder hat einen medizinischen Doktortitel mit zusätzlichem MBA. Meistens verfügt er über langjährige Berufserfahrung in unterschiedlichen Bereichen des Spitals. Vor dem Amtsantritt war er mit hoher Wahrscheinlichkeit in einem anderen Spital tätig.

Abbildung 2: Geschlechterdiversität der Direktionsposition

Mit drei Spitaldirektoren im Gespräch

Die Interviews mit den drei Spitaldirektoren Guido Speck, Josef Müller und Dr. Gianni Roberto Rossi geben uns einen Einblick in die heutigen und künftigen Anforderungen an erfolgreiche Spitaldirektoren für alle Sparten. Eine unternehmerische Denkweise, Verantwortungsbewusstsein und Führungsstärke sind die zentralen Erfolgsfaktoren. Weiter halten es die drei Direktoren für wichtig, dass in der Geschäftsleitung unterschiedliches Fachwissen und neue Sichtweisen eingebracht werden. Für einen Spitaldirektor wird die Attraktivität eines Spitals mitgeprägt von einer klaren Positionierung und einem positiven Image.

Zusammenfassung
  • Mit dieser jüngsten Studie möchten wir aufzeigen, wie die Geschäftsleitungen hinsichtlich Anzahl und Art der Mitglieder aufgestellt sind, worin sie sich gleichen oder unterscheiden.
  • Wir stellen die typischen Eigenschaften von Spitaldirektorinnen und Spitaldirektoren in Akutsomatik, Psychiatrie und Rehabilitation vor, evaluieren Fluktuationsrate sowie Amtsdauer und gehen dem Stellenwert der Branchenerfahrung auf den Grund.
  • Wir widmen uns der Rolle der Frauen sowohl in der Geschäftsleitung als auch in der Direktion.


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Philip Sommer

Partner, Leiter Beratung Gesundheitswesen, PwC Switzerland

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