• 19,5% der Neuzulassungen im Jahr 2021 in der Schweiz waren reinelektrische Autos
  • E-Antriebe der Wahl im vierten Quartal 2021 in der Schweiz sind Hybride (22,9%) und BEVs (19,5%)
  • Chinas BEV-Markt wächst im vergangenen Jahr mit 172% weltweit am stärksten

 

Zürich, 2. Februar 2022 Die weltweiten Neuzulassungen von reinelektrischen Fahrzeugen (Battery Electric Vehicle, BEV) haben sich von 2 Millionen im Jahr 2020 auf 4,5 Millionen 2021 mehr als verdoppelt. Die Branche konnte das letzte Quartal 2021 mit einem starken Wachstum abschliessen, auch wenn es sich durch die anhaltende Halbleiterkrise vergleichsweise verlangsamt hat. So stieg die Anzahl der BEV-Neuzulassungen in den untersuchten EU-Märkten im vierten Quartal 2021 um 25,4% im Vergleich zum entsprechenden Vorjahresquartal. Der Anstieg für 2021 betrug 62,6% im Vergleich zu 2020, in der Schweiz um 63,2%. Das zeigen die Ergebnisse des aktuellen «Electric Vehicle Sales Review» von PwC Autofacts® und Strategy&, der Strategieberatung von PwC, in der die Neuzulassungszahlen in weltweit 14 ausgewählten Märkten ausgewertet werden. E-Mobility-Primus China prescht weiterhin mit einem BEV-Wachstum von 172,3% im Vergleich zu 2020 voran. Der BEV-Markt in den Vereinigten Staaten, bisher ein schlafender Riese, zeigt vielversprechende Anzeichen von Wachstum. Dank einiger beliebter Modelle stiegen die BEV-Verkäufe hier im Vergleich zum Vorjahr um 62%.

Die Verteilung der verschiedenen Elektroantriebe ist von Region zu Region immer noch sehr unterschiedlich. In der Schweiz dominiert immer noch der Vollhybrid mit 21,9% Marktanteil (Gesamtjahr 2021), doch der Aufsteiger-Antrieb BEV holt immer weiter auf (13,3%) und hat seinen Anteil im Vergleich zum Vorjahr beinahe verdoppelt (2020: 8,2%). Der Plug-in-Hybrid hatte im Jahr 2021 einen Marktanteil von 9,1%.

«Immer mehr Automobilhersteller sehen in reinelektrischen Fahrzeugen die Zukunft. Doch europäische OEMs und Zulieferer profitieren nur bedingt vom BEV-Rekordmarkt: Lediglich jedes dritte reinelektrische Fahrzeug, das in China, Europa oder den USA verkauft wird, trägt eine europäische Marke. In wichtigen Märkten wie China geht es für europäische Hersteller jetzt darum, an den Erfolg von Verbrennungsmotoren anzuknüpfen und Marktanteile zu behaupten sowie gegebenenfalls auszubauen. Das kann nur durch eine ausreichende Produktverfügbarkeit gelingen. Muss man verlorene Marktanteile später zurückerobern, stellt dies eine kostenintensive und herausfordernde Aufgabe für Automobilhersteller dar», kommentiert Andreas Schlegel, Director bei Strategy& Schweiz.

Weltweit gibt es Pläne, die Subventionen von Elektrofahrzeugen zu reduzieren. So hat die chinesische Regierung angekündigt, die Förderung von Elektrofahrzeugen in diesem Jahr um 30% zu kürzen. Grossbritannien hat bereits zum zweiten Mal die Zuschüsse für Elektrofahrzeuge gekürzt, und im Kanton Wallis wurde die Förderung für Hybridfahrzeuge bereits vollständig eingestellt. Die neue deutsche Bundesregierung hat zwar die derzeitige Förderung um ein Jahr verlängert, plant aber, die Anforderungen danach zu verschärfen. So dürfte die Förderung privater Wallboxen eingestellt werden. Frankreich hat die derzeitigen Anreizprogramme ebenfalls verlängert, allerdings nur bis Juli 2022. Der «Build Back Better»-Gesetzentwurf von US-Präsident Biden, der eine Steuergutschrift für E-Fahrzeuge in Höhe von 12’500 US-Dollar vorsieht, hat bisher noch keine Mehrheit im Kongress gefunden.

Das Abschmelzen der staatlichen Förderung sollte nach Ansicht von Andreas Schlegel durch einen gleichzeitigen Ausbau der Infrastruktur für E-Mobilität aufgefangen werden. «In einem idealen BEV-Markt wird die Kaufentscheidung nicht durch die Höhe der Förderprämie beeinflusst, sondern durch eine flächendeckend ausgebaute Ladeinfrastruktur, die das Fahren eines Elektroautos genauso alltagstauglich wie das eines Verbrenners macht. Damit sich BEVs nicht nur im städtischen Betrieb bewähren und durchsetzen, bedarf es vor allem längerer Reichweiten, eine deutlich bessere Infrastruktur sowie erheblich verkürzten Ladezeiten. Daneben spielen auch eine stetig wachsende Modell- und auch Herstellerpalette kombiniert mit weiteren technologischen Weiterentwicklungen, die bis 2025 eine weitere Kostenreduktion und Performancesteigerungen ermöglichen, eine grosse Rolle für das weitere BEV-Wachstum.»

Neuzulassungen von E-Fahrzeugen in der Schweiz

 

Neuzulassungen Q4/2021

Zuwachsrate Q4/2021 vs. Q4/2020

Marktanteil Neuzulassungen Q1-Q4/2021

Zuwachsrate Q1-Q4/2021 vs. Q1-Q4/2020

BEV

11’400

36,8%

13,3%

63,2%

PHEV

5’993

-6,4%

9,1%

51,0%

Hybride

13’356

7,2%

21,9%

62,0%

Gesamt

30’749

13,1%

44,4%

59,9%

 

 

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