Zürich, 24. Mai 2023 – In den letzten Jahrzehnten wurden bei der Behandlung von Diabetes kontinuierlich Fortschritte erzielt. Auch die klinischen Richtlinien wurden entsprechend aktualisiert, um den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen Rechnung zu tragen. Dennoch bleibt die Krankheit bei einem grossen Teil der Menschen mit Diabetes (PmD) unkontrolliert. Gemeinsam haben die EFPIA-Diabetes-Plattform und PwC Schweiz die Gründe für die Variabilität bei der Diabetesbehandlung in verschiedenen Mitgliedsstaaten untersucht. Die Ergebnisse sind in der Analyse «Revealing policy barriers in diabetes care: how we can improve outcomes» zusammengefasst. Darin haben die Autor:innen auch beleuchtet, wie politische Massnahmen auf nationaler und lokaler Ebene eine konsistentere, wirksamere und gerechtere Behandlung erschweren oder verhindern. Zu diesen Hindernissen gehören:
Richtlinien: Wie lokale und nationale Richtlinien beeinträchtigen die Fähigkeit zur Anpassung und Einhaltung der besten klinischen Standards gemäss internationalen Leitlinien
Zugang: Verzögerungen und Einschränkungen bei der Erstattung, Einschränkungen bei der Verschreibung und Preisfragen
Prozess: Bürokratie, Verschreibungsprozesse und -quoten sowie begrenzte Zeit und Kenntnisse des medizinischen Personals.
Zusammengenommen können diese Barrieren zu „therapeutischer Trägheit“ führen. Das bedeutet, dass Menschen mit Diabetes nicht immer die Behandlung erhalten, die sie benötigen. Es gibt beispielsweise Belege dafür, dass in einigen EU-Ländern weniger als 10 % der medizinischen Fachkräfte zum empfohlenen Zeitpunkt eine PmD mit Insulin einleiten. Dies führt zu schlechteren Gesundheitsergebnissen und steigenden Gesundheitskosten.
Dieser Bericht gibt klare Handlungsempfehlungen, um Barrieren zu überwinden und sicherzustellen, dass alle Menschen mit Diabetes die bestmögliche Behandlung erhalten können, um ihre Gesundheit und Lebensqualität zu verbessern:
1. Überprüfen und optimieren Sie alle komplexen Prozesse, welche die Fähigkeiten von Ärzt:innen beeinträchtigen könnten die beste Therapie für ihre Patient:innen zu verschreiben. Zudem sollte kontrolliert werden, ob und wie PmD ihre Rezepte einhalten können.
2. Überprüfen Sie regelmässig die Aktualisierungen der Leitlinien und die zunehmende Zahl gesundheitsökonomischer Daten zu therapeutischen Ansätzen bei Typ-2-Diabetes. Dadurch stellen Sie sicher, dass die vorhandenen Ressourcen so effizient wie möglich eingesetzt werden und der Nutzen für PmD maximiert wird.
3. Aktualisieren Sie bestehende Zugangs- und Erstattungsrichtlinien, um eine frühzeitige Therapieintensivierung (im Vergleich zum Stufenansatz) bei der Diabetesbehandlung zu ermöglichen – wie in den neuesten internationalen Leitlinien empfohlen.
4. Überprüfen Sie die Zulassungskriterien für Nicht-Insulin-Antidiabetika. Dabei sollte insbesondere sichergestellt werden, dass neben unkontrollierter Glykämie auch andere Risikofaktoren bei der Verschreibung berücksichtigt werden – wie in den neuesten internationalen Leitlinien empfohlen.
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