Amazon.com Inc. zahlt OFAC*-Strafe wegen Missachtung verschiedener Sanktionsprogramme

17 Jul 2020

Der Internetriese Amazon.com Inc., mit Millionen von Kunden weltweit, zahlt 134’523 USD Strafe für die Nichteinhaltung von OFAC-Sanktionen unterschiedlichster Art, die durch Systemfehler in den Sanktionsprüfungsprozessen entstanden sind.
Hintergrund

Die automatischen Prüfprozesse haben es versäumt, alle Transaktionen und die damit verbunden Kundendaten zu prüfen. Für die daraus resultierenden unterschiedlichen Vergehen wäre eine maximale Strafe von ca. 1 Mrd. USD möglich gewesen! Dass es dann nur 134’523 USD wurden, lag hautsächlich daran, dass Amazon die Verfehlungen selbst entdeckt sowie Selbstanzeige beim OFAC gestellt hat. Zum Glück für Amazon waren die Fehler nicht wirklich gravierend.

Dieser Fall zeigt:
  • Auch bei e-Commerce und anderen internetbasierten globalen Geschäften müssen Embargo- und Sanktionslistenprüfungen durchgeführt werden.
  • Die Sanktionslistenprüfungen müssen vollumfänglich den gesetzlichen Vorgaben und Meldepflichten entsprechen.
  • Alle Transaktionen (auch die ausserhalb des Kern-ERP-Systems) und Kundendaten (Achtung: unterschiedliche Schreibweisen) müssen geprüft werden.
  • Der Gesetzgeber geht davon aus, dass ein weltweit agierendes Unternehmen in der Lage ist, automatisierte Prüfsysteme zu installieren, die dem Umfang und der Geschwindigkeit des Geschäfts gewachsen sind.
  • Regelmässige Performance-Prüfungen zur Identifizierung und Behebung von Mängeln sind von wesentlicher Bedeutung.
  • Selbstanzeigen besonders beim OFAC, zahlen sich aus.

* Das US Office of Foreign Assets Control, das zum Department of Treasury gehört, verwaltet und vollstreckt Wirtschafts- und Handelssanktionen auf der Grundlage der US-Aussenpolitik.

 

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