NaturLoop: Bioverbundwerkstoffe für eine nachhaltige Zukunft

Trust in Transformation

Das Schweizer Start-up NaturLoop hat den «SEIF Award 2021 for Responsible Business» erhalten. NaturLoop gehört zu einer wachsenden Gemeinschaft junger europäischer Unternehmen, die Überlegungen zu Umweltauswirkungen in ihre Technologien und Geschäftsmodelle einfliessen lassen. Als ein Unternehmen, das im Hinblick auf die Veränderung eine Führungsrolle spielt und das Vertrauen in die Transformation fördert, unterstützt PwC Schweiz die SEIF-Initiative «Tech for Impact» und gratuliert NaturLoop zu dieser Auszeichnung.

Intelligente Lösungen für eine intelligente Transformation

NaturLoop wurde 2020 von Daniel Dinizo und Michail Kyriazopoulos gegründet. Das Unternehmen bietet intelligente Produktionslösungen für die Herstellung innovativer nachhaltiger Bioverbundwerkstoffe (Biokomposite), bei der lokale Ressourcen genutzt werden. Daher treibt es die Transformation zu einer nachhaltigeren Wirtschaft und Gesellschaft tatsächlich voran. Das Unternehmen verwandelt vor allem Kokosnussschalen in nachhaltige Bioverbundwerkstoffe (Cocoboard®). Durch Verwendung von Kokosnussschalen anstelle von Holz möchte das Schweizer Start-up mit Sitz in Biel die Abholzung reduzieren, die lokale Verfügbarkeit von Möbel- und Baumaterialien erhöhen, die Lebensgrundlage von Bauern verbessern und die Kreislaufwirtschaft fördern.  

NaturLoop Holzarbeiten

Daniel Dinizo und Michail Kyriazopoulos verfügen über einen Hintergrund in Holztechnologie und sind schon seit Langem von den Möglichkeiten erneuerbarer Rohstoffe fasziniert. Ihre Neugier und tiefe Leidenschaft in Bezug auf Materialien führte zur Gründung von NaturLoop: «Holz ist funktional und faszinierend, an einigen Orten aber auch ein knapper erneuerbarer Rohstoff. Wir wollten mithilfe der im Rahmen unseres Studiums erworbenen Kenntnisse und erlernten Technologie neue und erneuerbare Möbel- und Baumaterialien entwickeln, die dieselbe Funktionalität wie herkömmliche Materialien aufweisen.»

Die von NaturLoop hergestellten Bioverbundwerkstoffe können sehr positive Auswirkungen auf die Umwelt haben. Da sie durch Upcycling landwirtschaftlicher Abfälle gewonnen werden, hinterlassen sie keinen weiteren ökologischen Fussabdruck. Die bestehenden Kunden von NaturLoop sind Grosshändler, die Holzpaneele kaufen, und Möbelunternehmen, die ihre Produktentwicklung erweitern.

«Die Transformation ist erfolgreich, wenn ein grossartiges, wissbegieriges Team zusammenkommt und auf der Grundlage moralischer Werte eine Zukunftsvision entwirft.»

Daniel Dinizo, CEO und Mitgründer von NaturLoop
Bioverbundwerkstoffe: grosses künftiges Potenzial

«Die industrielle Nutzung von Bioverbundwerkstoffen beginnt gerade erst. Wir untersuchen ihr Potenzial zurzeit. Da sie aber sehr sinnvoll sind, dürften sie wohl eine grossartige Zukunft haben», erklärt Daniel Dinizo. Wie bei Bio-Lebensmitteln liegen die Produktionskosten bei Bioverbundwerkstoffen über jenen der traditionellen Möbel- und Baumaterialien. Natürliche Klebstoffe sind zum Beispiel teurer als ihre synthetischen Äquivalente, die umweltschädliche und potenziell toxische Stoffe wie Formaldehyd enthalten. Kunden zahlen gegenwärtig zwar einen Aufschlag, könnten jedoch nicht nur von ökologischen, sondern auch wirtschaftlichen Vorteilen profitieren. Grund dafür ist, dass die Schadstoffemissionen auf nationaler und internationaler Ebene tendenziell strenger reguliert werden.

Alle Prozesse von der Lieferkette bis hin zur Herstellung müssen effizient sein, damit nachhaltige Möbel- und Baumaterialien günstiger werden und ihr Angebot skalierbar ist. NaturLoop muss zudem effiziente und nachhaltige Lieferketten etablieren, was zurzeit einen Grossteil der Ressourcen des Unternehmens in Anspruch nimmt.

In diesem Zusammenhang ist es besonders schwierig, Partnerschaften einzugehen und Produktionsprozesse zu überprüfen. Das kann eine schmerzhafte Erfahrung sein für Start-ups wie NaturLoop. Die Suche nach einem Industriepartner auf den Philippinen, wo NaturLoop seine erste Fabrik errichten wird, erwies sich als schwierig. Die erste, von Anfang an etwas undurchsichtige Partnerschaft musste aufgelöst werden, da der Partner nicht bereit war, die Strategie von NaturLoop einzuhalten. «Diese Geschichte hatte jedoch ein glückliches Ende. Wir haben schnell einen neuen Partner gefunden, der unsere Werte teilt, und als Team haben wir gelernt, uns auf unsere Intuition zu verlassen», erläutert Daniel Dinizo. Er weist zudem auf die Bedeutung des Vertrauens hin, da im Rahmen einer Partnerschaft nicht nur Anlagen oder Einrichtungen, sondern auch Wissen, Technologie und die Vision geteilt werden.

Kreislaufwirtschaft weckt Vertrauen

Wie der Firmenname besagt, verfolgt NaturLoop ein Kreislaufgeschäftsmodell, bei dem bestehende Rohstoffe verwendet, wiederverwendet, verbessert und am Ende ihres Lebenszyklus recycelt werden. Die Kreislaufwirtschaft ist ein relativ neues Konzept mit offensichtlichem ökologischen und wirtschaftlichen Nutzen. Ein weiterer Vorteil ist, dass sie die ständig wachsende Nachfrage der Kunden, Gemeinschaften und der Gesellschaft insgesamt nach nachhaltigen Geschäftsmodellen erfüllt. Ausserdem weckt die Kreislaufwirtschaft das Vertrauen der Partner und Kunden.

Beim Übergang zu einer nachhaltigeren Zukunft spielt die Innovationstechnologie eine zentrale Rolle. Daniel Dinizo präzisiert: «Innovation zwingt das Managementteam, mit allen Stakeholdern eines Projekts, einschliesslich der Umwelt, zusammenzuarbeiten und fundierte Entscheidungen zu treffen, um die Entwicklung voranzutreiben. Bei traditionellen Wirtschaftsmodellen basieren die Entscheidungen auf den Kosten und Volumen. Wenn wir unsere Vorgehensweisen überdenken, können wir auf dem Weg zur Selbstversorgung Fortschritte erzielen.» Der Übergang zu nachhaltigen Geschäftsmodellen kann zudem durch die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Unternehmen beschleunigt werden. Die Wissenschaft entwickelt in komplexen Prozessen vereinfachte Lösungen. Unternehmen setzen diese wissenschaftlichen Ideen in nachhaltige Produkte und Dienstleistungen um und skalieren sie. Daniel Dinizo liegt dieses Thema sehr am Herzen. Da die Skalierung Ressourcen in Anspruch nimmt, sind geschäftliche Rahmenbedingungen erforderlich, die die Umsetzung unterstützen.

Eine Vision für eine nachhaltigere Welt
Daniel Dinizo, CEO and co-founder NaturLoop

Und welche Vision hat Daniel Dinizo für eine nachhaltigere Welt? In einer nachhaltigen Welt haben alle Zugang zu dem, was sie benötigen, und alle können Teil eines gedeihenden Ökosystems sein. In dieser Welt beanspruchen wir nicht mehr als benötigt und verwenden bereits vorhandene Materialien. Wenn unsere Käufe mit einem ökologischen Preisschild versehen sind, werden die Menschen meiner Meinung nach informiertere Entscheidungen treffen.

«Cleantech-Unternehmen sind Impulsgeber. Gestützt auf Wissenschaft und Technologie können wir uns als Gesellschaft weiterentwickeln, ohne unseren Planeten weiter zu belasten und die verbleibenden Ressourcen zu erschöpfen.»

Daniel Dinizo, CEO und Mitgründer von NaturLoop
Über Naturloop

Naturloop, ein Spin-off der Berner Fachhochschule (Institut für Werkstoffe und Holztechnologie), wurde von Daniel Dinizo (CEO) und Michail Kyriazopoulos (CTO) gegründet. Das Unternehmen stellt Bioverbundwerkstoffe für Möbel- und Baumaterialien her, die auf Kokosnussschalen aus landwirtschaftlichen Abfällen basieren. NaturLoop möchte bis Ende 2022 seine erste Cocoboard®-Fabrik auf den Philippinen errichten. Das Team stellt zurzeit das Konzept für die Produktion fertig und arbeitet an exklusiven Lieferverträgen, Vorverkaufsaufträgen und einer Finanzierungsrunde. NaturLoop plant zudem die Lancierung neuer Pilotprojekte, um Cocoboard® für die Anwendung in Möbeln zu testen und zu fördern.

Trust in Transformation

Ganz gleich, wohin der Weg führt, der Fortschritt dreht sich immer um den Menschen.

Trust in Transformation: Vertrauen Sie einem Partner, der die Sachen Unternehmensverantwortung immer einen Schritt voraus ist.

Mehr erfahren

Weitere Transformation Stories lesen

Registrieren Sie sich, um Benachrichtigungen über neue Stories zu erhalten.

Stories abonnieren

Kontaktieren Sie uns

Andreas Staubli

Andreas Staubli

CEO, PwC Switzerland

Tel.: +41 58 792 44 72